Mein Leben ohne Ponyhof (Blogparade)

Unscharfes, verblichenes Bild von Pony Molli

Unscharfes, verblichenes Bild von Pony Molli

Blogparade „Das Leben ist kein Ponyhof“ von Anne Schüßler

Auf dem Land bin ich zwar aufgewachsen, mit Ponys aber nicht. Etwa zeitgleich während der Grundschulzeit fanden folgende pferdebezogene Szenarios statt:

  • Die Nachbarstochter (2 Jahre älter als ich) fuhr mit meinem Bruder (1,5 Jahre älter als ich) auf einen Ponyhof. Ich war beim Abholen dabei und fand es faszinierend. Irgendwie wollte ich auch hin, aber irgendwie fand das nie statt. Ich weiß auch gar nicht, ob die Nachbarstochter noch einmal hingefahren ist und ob es meinem Bruder da überhaupt gefallen hat. Mein Bruder hat mir Aufkleber mitgebracht, das weiß ich noch. Pferde waren nicht drauf. Und dann hat er mir ein Foto von dem Pony Molli geschenkt. Warum? Weiß nicht. Es war jedenfalls nicht „sein“ Pferd während der Ponyhofzeit. Seins war schwarz.
  • Die Nachbarstochter bekam ein eigenes Pferd, das irgendwo im Ort stand. Ab und zu brachte sie es mit in unseren Garten und ich bin drauf geritten. Eines schönen Wintertages wurde das Pferd von einem Auto angefahren und starb. Auch auf dem Nachfolgepferd bin ich mal geritten.
  • Ich ging zum Voltigieren. Wer mich kennt, weiß, dass das eine Schnapsidee war. Zeitgleich wurde in der Halle Reitunterricht gegeben und ich wollte auch reiten können. Irgendwann hörte ich mit dem Voltigieren auf.
Mit der Nachbarstochter im Garten - man beachte, wer den Helm trägt!

Mit der Nachbarstochter im Garten – man beachte, wer den Helm trägt!

Zu Teenagerzeiten gab es in meiner Klasse eine Reiterinnen-Fraktion, mit der ich nicht viel zu tun hatte, die ich aber ein ganz klein wenig neidisch beäugte.

Die Wendy habe ich nur gelesen, wenn man sie mir in die Hand gedrückt hat, also einmal.* Ich kann mich nicht erinnern, worum es in der Comicgeschichte ging, aber es war irgendwas Intrigantes. Sehr unentspannt. Die Reitermädels in meiner Klasse waren auch unentspannt. Wenn ich unentspannt sein will, brauche ich dazu kein Pferd.

Dann gab es noch eine weitere Klassenkameradin, die im Garten zwei Ponys stehen hatte, aber nicht zum Reitunterricht ging. Von der Sorte habe ich noch eine weitere Freundin. Die sind entspannter – und können trotzdem reiten.

Heutzutage besuchen wir ab und zu mit den Kindern einen Reitstall, hauptsächlich zum Gucken. Die Kinder wollen Reiten lernen und das werden sie wahrscheinlich auch. Wann immer das Gespräch darauf kommt, denke ich: ‚Ich möchte das auch können.‘ Doch ich möchte meinen Kindern die Schmach ersparen, als peinliche Anfängermama neben ihnen herzureiten. Außerdem – und das ist kein ganz unwesentlicher Punkt – möchte ich es ja nur können. Auf Lernprozesse habe ich keinen Bock. Das ist mir viel zu unentspannt.

 

*Wenn man mir etwas mit Schrift drauf/drin in die Hand drückt, dann lese ich es. Ist so eine Art Zwang.

4 Kommentare
  1. Heike Baller sagte:

    Das mit den Lernprozessen kenn‘ ich. So richtig schön drastisch hat das mal eine Mutter an der Ostsee zu ihrem älteren Sohn gesagt, der dem kleineren Schwimmen beibringen wollte. „Er will es nicht lernen, er will es können!“ That’s it – das wollen Menschen nicht nur, wenn sie vier Jahre alt sind.

  2. Britta sagte:

    LOL! „Wenn ich unentspannt sein will, brauche ich dazu kein Pferd.“ Genialer Kommentar! Ne ich auch nicht, geht wunderbar ohne. Allerdings bin ich als Nichtreiterin auf einem Pferderücken wirklich extrem unentspannt ;-) Hab als Kind ständig die „tollen“ Britta-Bücher geschenkt gekriegt (Britta rettet ein Pferd, Britta reitet in den Sommer etc) und obwohl ich normal auch fast alles lese was man mir in die Hand drückt ging das nun wirklich nicht, trotz des Namens ;-)

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